4 Monate bin ich nun schon Zweifachmama. 4 Monate voller Höhen und Tiefen, voller Glück und noch mehr Dankbarkeit. Zwei gesunde Kinder zu haben, ist wirklich das Wertvollste, was man im Leben bekommen kann und dennoch ist es oft nicht immer einfach.
Einer schreit immer
Es gibt den lustigen Spruch: Einer schreit immer. Ja, nicht ganz, aber es ist doch was Wahres dran. Als Niklas auf die Welt kam, war Elsa gefühlt auch noch ein Baby, okay, sie war offiziell ein Kleinkind, konnte laufen und hat (Gott sei Dank) gut geschlafen. Allerdings hat sie damals noch kein Wort gesprochen, konnte eben nicht sagen, was sie will oder was sie bedrückt. Das war öfter ein echtes Problem, denn natürlich hat sie es schon verstanden, wenn ich Niklas gestillt habe, dass ich nicht mitkommen kann, aber für sie war es (denke ich mal) schlichtweg im ersten Moment unlogisch, warum das nun nicht mehr geht, es ging doch vorher immer. Ich habe gemerkt, dass sie deswegen traurig war oder auch geweint hat, während ich Niklas gestillt habe. Ich bin ehrlich, in diesem Moment zerreißt es einem das Mamaherz. Ich will und wollte beiden gerecht werden, jeder sollte 100% Mama bekommen. Mittlerweile habe ich eingesehen, das geht nicht. Man müsste sich teilen, am besten vier Mal, aber wie gesagt, geht nicht. Also was tun? Umdenken! Bringt ja alles nix. Den Haushalt habe ich, so gut es ging, erledigt, wenn mein Mann da war. Natürlich war es ein wenig chaotisch in der Wohnung, aber hey, eigentlich tut das auch keinem so richtig weh. Mein Motto: Überleben! Mehr wollte ich die erste Zeit nicht. Sowieso ist man in der Anfangszeit so überrumpelt von seinen Gefühlen. Da sind auf einmal zwei kleine Menschlein, zwei Kinder. Wahnsinn.
Denke ich, es hat Elsa im Nachhinein geschadet, auch mal zurückstecken zu müssen? Nein! Natürlich versuche ich so viel Zeit wie möglich auch alleine, ohne Baby auf dem Arm, mit ihr zu verbringen. Aber ich denke, für die eigene Frustrationstoleranz ist es ganz gut, auch mal nicht alles direkt und auf der Stelle zu bekommen. Das tut keinem weh.
So rannte die Anfangszeit einfach an uns vorbei. Nein, sie raste! Mit zwei Kindern ist es tatsächlich noch schlimmer. Der Tag könnte gefühlt noch 10 Std. mehr haben. Umso mehr Zeit aber auch verging, desto sicherer wird man im Alltag. Das zu Bett gehen, zum Beispiel. Davor hatte ich in der Anfangszeit am meisten Angst, muss ich sagen. Schon bevor Niklas geboren wurde, hatte Elsa eine ganz schwierige Einschlafphase, von Sie ins Bett bringen, gute Nacht sagen, rausgehen und schlafen – zu stundenlanger Einschlafbegleitung. Wie sollte das mit Baby nur werden? Niklas war also plötzlich da und er war ein absolutes Anfängerbaby, was schlafen anging. Auf alle Fälle habe ich jeden Abend Elsa ins Bett gebracht, wie jeden Abend vor Niklas Geburt, und mein Mann hatte Niklas in der Trage im Wohnzimmer. Völlig harmonisch und unproblematisch. Mehr zum Thema Familienbett würde ich euch gerne in einem anderen Post erzählen. Nun gut, mittlerweile sind wir sogar so weit, dass wir beide Kinder zusammen ins (Familien-)Bett bringen und das klappt erstaunlich gut.
Ich muss rückblickend sagen, dass es, bis Niklas 12 Wochen alt war, wirklich total entspannt war. Mit zunehmendem Alter möchte so ein Baby aber dann doch auch irgendwann mal Exklusivzeit, nix mehr mit in den Laufstall legen und sich selbst beschäftigen. Das muss ich sagen, ist bis heute teilweise heftig. Wir haben das große Glück, dass Elsa seit August den halben Tag in die Kita geht, das erleichtert das Ganze wirklich ungemein. Ich bin mit Niklas morgens zuhause und an einem guten Tag schaffe ich dann schon den kompletten Haushalt, inklusive intensiv Babybespaßung ?.
Meinen größten Respekt gilt den Mamas, die zwei Kinder in kleinem Abstand alleine zuhause haben. Da kommt man öfter als man denkt, an die physischen und psychischen Grenzen. Wisst ihr aber, was meine Motivation ist? Ich schenke den Kindern eine tolle Kindheit. Sie sind nie alleine, haben immer jemanden zum Spielen und davon profitieren wir Eltern ja dann (hoffentlich) auch irgendwann.
Ja zum kleinen Altersunterschied.
Wir haben die Entscheidung eines kleinen Altersunterschiedes auf jeden Fall bewusst getroffen, wir wussten, dass es nicht einfach wird. Aber nur so kann man auch über sich hinauswachsen. Man geht immer stärker aus einer Situation raus. Getreu dem Motto, wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Ich freue mich auf alles, was noch kommt.
Wollt ihr eure Erfahrungen und Gedanken mit mir teilen? Mich würde es sehr interessieren!
Macht´s fein!
4 Comments
Jenny
1. Oktober 2017 at 00:10Ich sehe bei dem Thema immer direkt mich selbst und meine Brüder. Ich habe nie eine Beziehung zu den beiden aufbauen können, da der Altersunterschied von 8 und 10 Jahren einfach zu groß war. Das hat sich bis heute nicht geändert und ich möchte das für meinen Knirps und zukünftige Kinder auf jeden Fall nicht.
Ich stelle es mir echt schwer vor, wenn das „große Kind“ noch nicht in der Lage ist sich richtig zu verständigen. Davor hab ich großen Respekt ?
Nicky
1. Oktober 2017 at 01:22Ich liebe deinen Blog!! ? Überhaupt weil ich mich SO oft Gedanken mache über wie es wäre mit einem zweiten Kind! Danke, dass du deine Gefühle, Gedanken & Meinungen mit uns allen teielst!
Tanja
3. Oktober 2017 at 21:55Ich liebe deinen Blog?. Hannah ist 22 Monate alt Maya 5 Monate, auch bei uns rast die Zeit nur so. Meine beiden Mädchen sind vollzeit zuhause, aber ich würde mich immer wieder für einen kleinen Altersabstand entscheiden. Vieleicht auch drei Kinder in drei Jahren, mal schauen ?
sarah
17. Oktober 2017 at 20:59Hallo Julia,
erstmal,dein Blog ist super toll und schön!
Ich lese gerne deine Beiträge,egal ob hier oder bei Instagram.
Ich würde gerne etwas mehr wissen,wie dein Alltag so ist. Wann stehst du auf,wie machst du das mit deinen zwei kleinen,den Hunden,sen Haushalt. Dem fotografieren? Was macht sein Mann alles zuhause bzw wann seit ihr immer zu viert? Kannst du darüber einmal schreiben? Wenn ich “dich” so sehe,denke ich,dein Tag hat 48h ! 🙂 Ich würde mich sehr darüber freuen.