Die Redewendung „schlafen wie ein Baby“ kann ich seit ich selbst Kinder habe nicht so recht nachvollziehen, wenn ich ehrlich bin. Bei beiden Kindern war es teilweise ein regelrechter Kampf sie zum schlafen zu bringen. Als Mama würde man alles dafür geben so oft schlafen zu dürfen und die lieben Babys tun es einfach nicht. Aber warum eigentlich? Schlafen ist doch eigentlich ganz einfach.
Babys haben da leider nur ein Problem. Sie befinden sich in einem ständigen Entwicklungsprozess. Wachsen, lernen, nehmen Dinge immer anders wahr. Das ganze lässt viele Babys das Entspannen und loslassen schwer fallen. Sie können sich nicht selbst regulieren und müssen in den Schlaf begleitet werden. Ich hab die Mütter immer beneidet deren Babys einfach beim Spielen auf der Krabbeldecke eingeschlafen sind. Das gab es hier noch nie !!??
Aber dafür wird man mit der Zeit geübt und erfinderisch die kleinen Zwerge doch zum schlafen zu bringen. Früher war die Methode des schreien lassen’s ja allzu bekannt. Darüber müssen wir hoffentlich nicht diskutieren, dass das der falsche Weg ist. Ich erzähle euch heute von meinen liebevollen Tipps wie ich bisher jedes Baby in den Schlaf befördert habe 🙂
Stillen
Elsa war abends ein totales Einschlafstillbaby, dabei ist sie fast mit einer Quote von 100% eingeschlafen. Wenn sie abgedockt ist bekam sie den Schnuller und schlief weiter. Mittags war das leider anders, dazu später mehr. Aber trotzdem ist mein Ritual, erstmal stillen, dann sind sie wenigsten satt und mit viel Glück auch eingeschlafen.
White Noise App
Dinge die ich nicht für möglich gehalten hätte. Eine App die Geräusche macht als wäre der Fernseher kaputt. Weißes Rauschen. Schhhhhhscchhhschhhhhhh. Für das menschliche Ohr am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, aber Babys lieben es. Im Bauch war es ja auch nicht still. Sogar ziemlich laut. Herzschlag, Verdauungsgeräusche. Das alles kommt dem Rauschen der App wohl ziemlich nahe. Niklas schläft heute noch mit dieser App ein. Ein Segen in manch einer verzweifelten Einschlafsituation. Probiert es auf alle Fälle aus. Die App ist kostenlos und nennt sich WhiteNoise.
Pucken
Das Nachahmen des Gefühls wie im Mutterleib lässt Babys entspannen und abschalten. Genau das, was sie zum Einschlafen brauchen. Pucken ist genial! Gerade Neugeborene fühlen sich so besonders wohl und hindern die kleinen Ärmchen daran wie wild herumzuwirbeln und lindern den Moro Reflex den alle Babys haben. Aber auch Niklas mit seinen 6 Monaten wird noch regelmäßig für den Tagschlaf gepuckt. Seit er sich drehen, wenden und aufsetzen kann ist das nämlich eine ganz schön wuselige Angelegenheit. Ihr könnt eigentlich mit fast allem pucken. Mit Spucktuch, Decke oder einem extra Pucksack ist das wirklich kein Hexenwerk. Soll ich euch mal zeigen wie es geht? Schreibt das einfach mal in die Kommentare und ich mache ein kleines Videos auf Instagram dazu.
Massieren
Entweder eingepuckt oder einfach so auf dem Rücken liegend massiere ich die kleinen Füße, die Zehen, die Unterschenkel und die Oberschenkel. Niklas genießt das total und schläft super oft dabei ein. Natürlich immer mit dem weißen Rauschen im Hintergrund. (Ich sag euch die App ist wirklich genial :D)
Am Hintern wackeln
Was erstmal lustig klingt kann tatsächlich das Baby in den Schlaf befördern, eingepuckt und mit Rauschen im Hintergrund fasse ich mit meiner Hand unter den Popo und wackele ganz sachte die Hüfte hin und her. Dabei fühlt es sich für das Baby so an als sei man in Bewegung. Auf jeden Fall einen Versuch wert.
Wiegegriff
Der altbekannte Wiegegriff, Elsa hat ihn damals gehasst, wohin gegen Niklas es liebt. Eingepuckt und mit Rauschen im Hintergrund entweder auf dem Hüpfball im Herzschlagtempo sachte hüpfen oder durchs Zimmer gehen. Da werden die kleinen Augen früher oder später ganz schwer.
Tragetuch/Tragehilfe
Wenn das alles bis hierhin nicht geholfen hat folgt die Geheimwaffe. Blöd für mich, weil es die anstrengendste Variante ist, gut fürs Baby, weil es tatsächlich eine 100% Einschlafgarantie birgt. Trage an, Schnuller rein, rauuuschiiii läuft auch im Hintergrund und spätestens nach 10 Minuten war der Sandmann da. Ich weiß garnicht wie einige Eltern ohne Trage überleben. Wir könnten es nicht …. Letztens erzählte mir eine Bekannte die ein Schreibaby hatte, sie hätte nie eine Trage benutzt. Darauf hin entgegnete ich ihr dass das vllt die Lösung gewesen wäre. Sie meinte sie hätte ihr Baby doch auch auf dem Arm getragen, das war ja dann das selbe. Da hab ich andere Erfahrung gemacht, es macht einen erheblichen Unterschied ob man auf dem Arm trägt oder in einer Trage. Die Trage umhüllt das ganze Baby, es fühlt sich dadurch geboren und rundum warm. Auf dem Arm ist zumindest keins meiner Kinder eingeschlafen, in der Trage teilweise in 2 Minuten. Soviel zu meiner Erfahrung damit. Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Elsa habe ich übrigens die kompletten ersten 4 Monate in den Schlaf tragen müssen, das war anstrengen, aber hat mir auch ein ausgleichendes zufriedenes Baby geschenkt. Alleine liegen und entschlafen, daran war bei ihr leider nicht zu denken.
Bei all den Tipps muss ich dazu sagen, das sind unsere persönlichen Erfolgsversprecher. Ausprobieren geht hier über studieren. Zu verlieren habt ihr auf alle Fälle nichts. Versucht dabei möglichst einen Tipp 5 Minuten durchzuziehen bevor ihr aufgebt. Manchmal brauch es einfach seine Zeit bis sich das Baby darauf einlassen und beruhigen kann. Bspw. beim Pucken oder Tragen, viele wehren sich erstmal bis sie merken „oh ist doch ganz cool“.
Und das wichtigste zum Schluss. Bleibt selbst so entspannt wie möglich. Eurer Baby merkt euch euren Stress an, die sind ganz schön clever. Mein Leitspruch in langwierigeren Situationen war immer: Ich begleite dich so lange du willst, ich bin da!Schaute mir gleichzeitig mein für mich perfektes Baby an und mir wurde bewusst wie klein es noch ist, wie sehr es einen brauch und wie schnell die Zeit vorbei gehen wird, wie kostbar die Zeit ist. So kam ich ganz schnell runter und hatte sogar ein schönes Gefühl auch wenn die Situation an sich erstmal blöd war und ich lieber abends auf der Couch ganz entspannt einen Film geschaut hätte 😉
Was sind eure absoluten Tipps? Nur her damit!
4 Comments
Moni
10. Januar 2018 at 21:38Liebe Julia
Vielen Dank für die Tipps. Werde mir die App gleich herunterladen 🙂 Mein Sohn schläft im Tragetuch auch innerhalb von wenigen Minuten ein, ich könnte auch nie ohne.
Ich fände es toll, wenn du ein Video zum Pucken machen würdest.
Herzliche Grüsse, Moni
http://www.unterwegsmitmir.com
Jennifer
10. Januar 2018 at 22:33Wie immer ein schöner und hilfreicher Post 🙂 Ich kann in allen Punkten nur zustimmen, außer die Rauschi-App, die haben wir bis jetzt noch nicht probiert. Die Trage ist auch unsere Einschlafgarantie und wir wüssten nicht, was wir ohne sie gemacht hätten…
Mach weiter so, ich finde Dich und Deine Einstellung super sympathisch!
Alles Liebe, Jenny
Franzi
12. Januar 2018 at 19:12Wir praktizieren auch das Einschlafstillen. Es dauert aber eeeewig. Ab wann konnte Elsa ohne Hilfe einschlafen?
Anne
16. Januar 2018 at 20:31Liebe Julia, leider wird mein Kommentar bei Instagram wieder mal nicht zugelassen, warum auch immer. Deswegen hier mein Kommentar zu deinem Instagram Post 😉 Bei unserem #Aprilbaby2017 war einschlafen zum Glück nie ein Thema. Seit sie ca. 2 Monate alt ist bringen wir sie um 19 Uhr ins Bett, spätestens um halb 8 schläft sie dann. Als ich noch gestillt habe, habe ich sie immer in den Schlaf gestillt und dann hat sie meistens geschlafen bis wir um 22.30 Uhr zu ihr ins Bett sind und dann habe ich nochmal gestillt. Am Anfang wurde sie dann so alle 2-3 Stunden wach und dann ist es immer schlechter geworden und sie war ca. 3 Monate lang jede Nacht 1-3 Stunden einfach wach, wollte nicht mehr schlafen, nur spielen und Quatsch machen 😀 Oh man das war echt eine kräftezehrende Zeit! Ende November/Anfang Dezember habe ich dann begonnen abzustillen und seitdem sie nun komplett auf Flaschenmilch umgestellt ist (sie will einfach nicht essen, nur Milch, Milch, Milch), schläft sie viel besser! Wir legen sie wie immer um 19 Uhr hin, sie schläft dann um halb 8 und wir können den Raum verlassen, wird dann zwischen 2 und 3 Uhr nochmal wach, bekommt eine Flasche und schläft dann weiter bis 6-7 Uhr. Und seit kurzem auch im eigenen Bett! Ich bin ziemlich glücklich mit dieser Entwicklung 🙂 Einen ultimativen Tipp habe ich nicht, wir haben sie eben schon ziemlich von Anfang an, an eine feste Bettgehzeit gewöhnt und hatten seitdem immer das selbe Ritual. Stillen bzw. Flasche geben und dann gemeinsam einschlafen mit Spieluhr.